Am heutigen Tage fand die Trauerfeier des am 08. März verstorbenen Wolfgang Lindner in Velten statt. Neben der Familie, seinen Wegbegleitern, Freunden und ehemaligen Kollegen konnte sich auch der SPD Ortsverein Velten von seinem langjährigen Mitglied verabschieden.

 

Wolfgang der 1937 in Waldenburg / Sachsen geboren wurde, kam 1985 zusammen mit seiner Frau Hildegard nach Velten. Er war „Töpfer mit Leib und Seele“.

In der Werkstatt des staatlichen Kunsthandels in der Luisenstraße fand er eine neue berufliche Herrausforderung, nachdem er aufgrund staatlicher Represssionen seine Tätigkeit als technischer Betriebsleiter bei der Keramik Coswig aufgeben musste. In seiner Heimat  dem Kreis Roßlau wurde ihm damals die Ausübung seines Wunschberufes durch den DDR Staat verwehrt. Velten wurde zu seiner neuen Heimat.

Nach der Wende 1990 startete man am Standort mit den Eigentümern des Grundstückes einen Neuanfang in der Grothe Keramik GmbH. Der Mann „der leisen Worte“, welcher zielstrebig, kulturinteressiert und politisch sich mit ruhigen und niemals lauten Worten einbrachte, war in dieser Zeit auch ein Wegbereiter des heutigen Ofen- und Keramikmuseums. Und am heutigen Standort des Museums in der Wilhelmstrasse 32 fand auch er 1996 seine berufliche Erfüllung in der eigenen Firma, nachdem die GmbH nicht fortgeführt werden konnte.

Und hier „im alten Heizhaus“ direkt vor der Ofenfabrik unterstützt von seiner Ehefrau und war Wolfgang jeden Tag anzutreffen und erfüllte so manchem Veltener auch „keramische Sonderwünsche“! Und wenn er auf Reisen zu den verschiedensten Töpfermärkten in nah und fern unterwegs war, begleitete ihn auch seine Enkeltochter Wencke.

Immer war er gesprächsbereit, freundlich und offen für neue Ideen. In unserem Ortsverein war er tief verwurzelt und verbunden. Sein Name stand auch für die Schaffung und den Ausbau des Museumsstandortes und der Bewahrung der Veltener Geschichte.

Im Jahr 2008 fand sein Wirken eine plötzliche Veränderung aufgrund einer schweren Erkrankung. Die Firma musste schließen und fortan war seine Familie für „Ihn“ da. Und sicher war dies keine einfach zu bewältigende Zeit für seine Frau und seine Tochter Birgit. Es brauchte viel Zeit sich zu erholen, aber Wolfgang wollte immer wissen was in „seinem Velten“ passiert. Er las viel, um nichts zu verpassen und immer aktuell informiert zu sein. Lies sich berichten und vorlesen. Nun hat sein Herz aufgehört zu schlagen und er geht, wie er selbst sagte: „Auf seine letzte Reise“! Wir sind mit unseren Gedanken bei Ihm und seiner Familie.

Andreas Noack

Im Namen des SPD Ortsvereines Velten